Veranstaltungsdokumentation zu “Digitale Brücken bauen” mit Dr. Thorsten Schwarz

Die Veranstaltung “Digitale Brücken bauen: Barrierefreiheit und KI im Zeitalter der Inklusion” mit Dr. Thorsten Schwarz am 14.03.2024 bot einen breiten und praxisnahen Einblick in das Themenfeld Barrierefreiheit und Inklusion unter einer KI-Perspektive. Zu Beginn der Veranstaltung stellte Dr. Schwarz u.a. in den Raum, wie passend der Begriff der Barrierefreiheit (z.B. gegenüber dem englischen Begriff der Accessibility / dt. ~Zugänglichkeit) tatsächlich ist. Ob Menschen mit oder ohne Einschränkungen, in Alltag und Beruf werden wir vermutlich immer auf Barrieren stoßen. Zentral ist dabei doch, wie wir unterschiedliche Zugänge schaffen können, die selbstbestimmt und gleichberechtigt gewählt und genutzt werden können – nicht zwingend die Zielvorstellung, alle Barrieren beseitigen zu müssen. Der Begriff der „Inklusiven Digitalisierung“ kann dann möglicherweise diese Bestrebungen treffender beschreiben.

Während Webseiten und Tools öffentlicher Einrichtungen den Standards der Barrierefreiheit heute schon entsprechen müss(t)en, kann auch jede*r Einzelne einen Beitrag leisten. Im Kontext von Hochschullehre beispielsweise durch die Gestaltung barrierefreier Lehr-Lernmaterialien. Damit verbunden sind aber meistens ein größerer Zeit-/Ressourceneinsatz, den KI bereits jetzt zu einem Teil senken oder automatisieren kann. Eine Auswahl an möglichen KI-Tools und deren Einsatzfelder wurde im Vortrag angesprochen. Die Tools und Links dazu finden Sie auch weiter unten im grauen Kasten aufgelistet.

Veranstaltungsaufzeichnung

Über den Button CC rechts unten im Videobild lassen sich Closed Captions einblenden. Über das Inhaltsverzeichnis können Sie direkt zu bestimmten Punkten der Aufzeichnung springen.

Erwähnte KI-Tools aus dem Vortrag

PAC PDF Accessibility Checker: Ein Tool zur Überprüfung der Zugänglichkeit von PDF-Dokumenten, um sicherzustellen, dass sie den Standards für barrierefreie Dokumente entsprechen.

PDF/UA kompakt: Ein Leitfaden oder Tool, das die Anforderungen und Best Practices für die Erstellung von barrierefreien PDF-Dokumenten gemäß dem PDF/UA-Standard (Universal Accessibility) zusammenfasst.

PAVE: Ein Online-Tool, mit dem PDF-Dokumente barrierefrei gemacht werden können, damit sie gängige Vorlese-Programme korrekt interpretieren können. Die visuelle Darstellung Ihres PDFs bleibt dabei unverändert.

Google Translator oder DeepL: Online-Übersetzungsdienste, um den Zugang zu Informationen in verschiedenen Sprachen zu ermöglichen.

Google Live Transcribe & Notification: Eine App aus dem Google Play Store, die in Echtzeit Sprache in Text umwandelt und für Gehörlose und Schwerhörige konzipiert ist, um ihnen die Kommunikation und den Zugang zu Informationen zu erleichtern.

LLaVA – Large Language and Vision Assistant: Ein multimodales Modell, das einen Vision-Encoder mit einem Large Language Model (LLM) verbindet, um so als umfangreicher Sprach- und Bildassistent zu dienen.

Nougat: Ein Modell, das für die optische Zeichenerkennung (OCR) wissenschaftlicher Dokumente entwickelt wurde, um diese in eine Auszeichnungssprache zu überführen. Es versucht damit die Lücke zwischen für Menschen lesbaren Dokumenten und maschinenlesbarem Text zu schließen.

Google Gemini: Eine multimodale generative KI und kann daher verschiedene Arten von Informationen, wie Texte, Bilder, Videos, Audio und Programmcode verstehen, verarbeiten und kombinieren.

Copilot von Microsoft: Ein KI-gestütztes Tool, das in verschiedenen Microsoft-Produkten integriert ist. Im Kontext der Barrierefreiheit könnte es Funktionen bieten, die die Zugänglichkeit verbessern.

Tobit Sidekick: Sidekick ist die zentrale KI-Engine von Tobit, die Modelle und Technologien verschiedener KI-Unternehmen integriert und optimiert, indem sie die Ergebnisse eines Modells mit anderen abgleicht und verbessert.

Be My Eyes / Be My AI: Eine App, die sehbehinderten Menschen hilft, indem sie sie mit sehenden Freiwilligen über Videoanrufe verbindet. Ergänzt um die KI generierte Beschreibungen zu einem gemachten Bild, zu denen weitere Fragen an die KI gestellt werden können.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei Dr. Thorsten Schwarz für die inspirierenden Einblicke und Anregungen. Ebenfalls möchten wir uns bei unseren Partnern, dem Multimedia Kontor Hamburg (MMKH) und ELAN e.V., für die angenehme Zusammenarbeit bedanken. Und nicht zuletzt gilt unser Dank allen Teilnehmer*innen der Veranstaltung für das Interesse.

Auch in den nächsten Wochen stehen weitere Veranstaltungen im Rahmen des bundesweiten Projekts “Konzertierte Weiterbildungen zu künstlicher Intelligenz in der Hochschullehre” auf dem Programm. Schauen Sie dazu gerne auf unserer Seite “KI-Weiterbildung” vorbei.

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