Der Virtuelle Campus Rheinland-Pfalz führt ein vom Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit Rheinland-Pfalz (MWG) finanziertes Programm zur Transformation und Öffnung digitaler Bildungsressourcen als Open Educational Resources (OER) in der rheinland-pfälzischen Hochschulbildung durch. Der Gesamtumfang des als Ausschreibungsverfahren organisierten Programms beträgt eine Million Euro.
Das OER-Programm soll modellhaft wirken und rheinland-pfälzische Hochschulen auf ihrem Digitalisierungsweg stärken. Zusätzlich soll es Impulse für den nachhaltigen und hochschulstrategisch integrierten Einsatz von OER setzen und dabei helfen, OER in der Lehrpraxis zu verankern. Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Programms besteht in der Förderung der Vernetzung und des Austauschs von digitalen Lern- und Lehrmaterialien auf mehreren Ebenen. Dabei soll die Transformation von bisher geschlossenen Bildungsressourcen hin zu offenen Bildungsressourcen im Vordergrund stehen und nicht die Neuerstellung.
Im September 2022 rief der VCRP die Hochschulen in Rheinland-Pfalz im Rahmen der OER-Förderausschreibung OpenEdu-RLP zur Einreichung von Projektskizzen auf. Insgesamt wurden 35 Projektskizzen eingereicht, davon neun kleine Anträge (Kategorie A) und 26 große Anträge (Kategorie B/C). Das verfügbare Fördervolumen für die ausgewählten Anträge beträgt 910.000 Euro, womit die 5 bestbegutachteten kleinen Anträge (Kategorie A) und die 12 bestbegutachteten größeren Anträge (Kategorien B/C) gefördert werden konnten, davon vier Verbundanträge im Umfang von 510.000 Euro. Die Bewertung der Anträge erfolgte durch unabhängige GutachterInnen aus dem Hochschulbereich Deutschlands (ausserhalb RLP) und Österreichs.
Die folgenden Projekte befinden sich seit dem 01.01.2023 in der Umsetzung:
Kategorie A (Kleine OER-Lernelemente und Objekte):
Kategorie B (Größere OER-Projekte im Einzelantrag):
Kategorie C (Größere OER-Projekte im Verbundantrag):
Videotutorials für Softwarekompetenz Grundlagen 3d Animation für Selbstlern- und Reversed Classroom Konzepte
Hochschule Mainz
Projektverantwortlicher:
Prof. David Scherr
Laufzeit:
01.01.2023 – 31.12.2023
Kurzbeschreibung:
Ziel des Antrags ist die Erstellung von Blended Learning / Inverted Classroom Lerninhalten für die Grundlagen der 3D Animation. Dabei soll Softwarekompetenz sowie technisches und kreatives Verständnis in kurzen Videotutorials vermittelt, und gleichzeitig das Wissen für konkrete Übungen in Präsenz vorbereitet werden.
STG4OER
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Projektverantwortlicher:
Dr. Andreas Hütig
Laufzeit:
01.03.2023 – 31.12.2023
Kurzbeschreibung:
Das Projekt STG4OER transformiert vorliegende Vortragsaufzeichnungen des Stu-
dium generale der Universität Mainz didaktisch, technisch und rechtlich, so dass
diese als offene Bildungsressourcen genutzt werden können. Dazu gehören Video-
bearbeitung und -schnitt, das Überprüfen und ggf. Einholen von Rechten und Lizen-
zierungen sowie die Erstellung von didaktischen Rahmungen und Aufgaben. Mit Hilfe
des Projekts kann so ein umfangreicher Videobestand, der auf dem Videoserver der
JGU verbleibt, nutzbar und in vielfältige Lehrszenarien integriert werden.
Öffnung der Lehrmaterialien „Assessment of Sustainable Development Goals with the Tools of Geoinformatics”
Universität Trier
Projektverantwortliche:
JProf. Dr. David Frantz, david.frantz@uni-trier.de
Melanie Brauchler, brauchler@uni-trier.de
Laufzeit:
01.09.2023 – 31.12.2023
Kurzbeschreibung:
Das Projekt soll die Umstellung und Weiterentwicklung von einem Unterrichtsblock
der Übung ‚Introduction to Geoinformatics‘ zu einem OER-konformen Inhalt
umfassen, der die Nutzung in anderen Programmen und Institutionen in einem
angeleiteten Kursformat in digitaler, hybrider oder Präsenzform ermöglicht. Der
Unterrichtsblock soll dabei Methoden der Geodatenverarbeitung und Darstellung
vermitteln, ein gesellschaftlich relevantes übergeordnetes Thema aufgreifen und
gleichzeitig die Medienkompetenz der Studierenden stärken. Der Unterrichtsblock
bildet hierbei ein breites Portfolio an Lernzielen, sowie Hard- und Softskills ab.
Studierende werden dazu ausgebildet selbstständig die Bearbeitung, Analyse und
Visualisierung von raumbezogenen Daten durchzuführen. Momentan werden zur
Erlangung der Ziele praktische Übungen in einem Geoinformationssystem (Software)
durchgeführt (fachliche Kompetenzen). Zudem werden auch die Softskills der
Studierenden durch Diskussionen, in großer Runde und in Kleingruppen,
Präsentationen und durch die problemorientierte Aufgabenstellung gefördert
(Soziale, persönliche, methodische Kompetenzen und Medienkompetenz).
Um den Unterrichtsblock OER-konform weiterzuentwickeln, muss entsprechend eine
Softwareumstellung von einer proprietären Umgebung zu FOSS (Free and open
source software) stattfinden, was den Unterrichtsblock für eine größere Zielgruppe
öffnet.In dem Unterrichtsblock werden anhand der Nachhaltigkeitsziele der UN (engl.
“Sustainable Development Goals”, kurz SDGs) die oben genannten Lernziele in
einen gesellschaftlich relevanten inhaltlichen Rahmen eingebettet. Der Stand der
Umsetzung der SDGs lässt sich über quantifizierbare Indikatoren weltweit bewerten.
Die dazu nötige Datengrundlage wird durch die UN koordiniert. Studierende werden
in der Datenrecherche globaler Indikatoren, insbesondere wichtiger sozialer,
wirtschaftlicher und ökologischer Parameter angeleitet.
Der Unterrichtsblock wird in Form von modularen H5P-Inhalten (https://h5p.org/)
umgesetzt, welche auf der rheinland-pfälzischen Edusharing-Plattform veröffentlicht
werden. Die Modularität erlaubt es die Inhalte im Präsenz-, Online- oder
Hybridformat einzusetzen und lässt dadurch eine einfache Anpassung an den
eigenen Lehrkontext zu. Anleitungen für Lehrende, die das Material adaptieren
möchten, werden als zusätzliches Material bereitgestellt.
Durch die frei verfügbaren Daten zu den Indikatoren der SDGs, als auch der freien
Softwarelösung, können Lehrende unterschiedlichster Fachrichtungen (Geographie,
Data Science, Altertumswissenschaften, Medienwissenschaften) bei der methodischtechnischen
Ausbildung von den OER profitieren und diese in ihre Lehre integrieren.
Neben dem technischen und inhaltlichen OER-Material werden kursbegleitende
digitale Elemente zur Einholung von studentischem Feedback, der Diskussionen und
Selbstreflexion erstellt und zur Verfügung gestellt.
Kursinhalt „Darstellung, Layout und Präsentation 1“ Videotutorials erstellen
Hochschule Kaiserslautern
Projektverantwortlicher:
Alexander Klein
Laufzeit:
01.01.2023 – 31.12.2023
Kurzbeschreibung:
Durch das Digitalisieren des kompletten handwerklichen Lehrinhaltes des Fachs, soll mehr Zeit für kreative, innovative und vertiefende auseinandersetzung in Präsenz entstehen. Das bisherige Lehrmaterial wird digitalisiert und als Videotutorial mit Übungsmaterial geöffnet. Dem Fach ermöglicht das eine neue Lehrausrichtung die die Studierenden einbezieht, den Lehrinhalt aktuell zu halten. Studierende werden einbezogen weitere Videotutorials zu erstellen. Über eine bestehende Website wird alles Material ansprechend präsentiert, sortiert und öffentlich gemacht. Dort kann Themenbezogen diskutiert, und Feedback gegeben werden.
Rechnungswesen digital, spielerisch und praxisorientiert lernen mit Gamification
Hochschule Worms
Projektverantwortlicher:
Dr. Marie-Luise Sessler, sessler@hs-worms.de
Laufzeit:
01.01.2023 – 31.12.2023
Kurzbeschreibung:
Rechnungswesen ist ein eher trockenes Fach und bei Studierenden häufig wenig beliebt. Um dieses Fach für Studierende interessanter zu gestalten, verfolgt die Arbeitsgruppe unter der Leitung von Professorin Sessler einen digitalen Gamification Ansatz und möchte diesen für die OpenEdu-Plattform RLP aufbereiten und öffnen.
Im pilotierten Fallbeispiel geht es darum, unter den Studierenden verschiedene gastronomische Geschäftsmodelle wie z.B. eine Sushi Bar, ein Food Truck oder einer Almhütte zu verteilen, um so die Grundlagen der Kostenarten-, Kostenstellen und der Kostenträgerrechnung bis zur Preiskalkulation spielerisch und praxisnah zu erlernen. Die Studierenden werden eingeladen das Rechnungswesen von der unternehmerischen Perspektive kennenzulernen und müssen im Rahmen ihres Geschäftsmodells strategische Entscheidungen treffen.
Vorarbeiten zum Spiel liegen in Form eines physischen Prototypen vor, der dieses Semester erstmals im Rahmen der Vorlesung angewandt wird. Ziel der Förderung ist es, dieses Spiel in ein digitales Format zu übertragen, sodass es von Studierenden wie von lehrenden ortsunabhängig genutzt werden kann.
Der Pilotinhalt des Projektes orientiert sich inhaltlich am Curriculum des Grundlagenfachs Rechnungswesen und ist aus diesem Grund auch an anderen Hochschulen nutzbar.
OER meets qualitative Sozialforschung (O:QuaS)
Technische Universität Kaiserslautern
Projektverantwortlicher:
Sophie Lacher und Dr. Isabel Carvalho
Laufzeit:
01.05.2023 – 31.12.2023
Kurzbeschreibung:
An der TU Kaiserslautern werden aus Kapazitätsgründen keine einführenden Veranstaltungen im Bereich der qualitativen Sozialforschung angeboten, obwohl in den curricularen Standards und Prüfungsordnungen der Studiengänge des Fachbereichs Sozialwissenschaften entsprechende Kenntnisse als Ziele formuliert werden. Das Wissen über und das Können zu qualitativen Methoden wird daher in die jeweiligen themenbezogenen Lehrveranstaltungen integriert oder diese flankierend zur Verfügung gestellt. In diesem Rahmen sind in unterschiedlichen Lehrveranstaltungen sowohl von Studierenden also auch von lehrenden erarbeitete (digitale) Selbstlernmaterialien (z.B. Erklärvideos, Screencasts, Quiz’, Tests, Leitfäden) entstanden.
Ziel des Projektes „OER meets qualiative Sozialforschung (O:QuaS)” ist die Schaffung einer virtuellen Lernumgebung (OER-Bibliothek), in welcher dieses hochwertig aufbereitete sowie fachlich fundierte Selbstlernmaterial im Bereich der qualitativen Sozialforschung gebündelt und übersichtlich für die Studierenden (und alle anderen Interessierten) frei zugänglich zur Verfügung gestellt wird. Die Inhalte werden so konzipiert, dass sie die Vor- und Nachbereitung von Lehrveranstaltungen, aber auch die Aneignung qualitativer Methoden im Selbststudium (z.B. als Vorbereitung auf Abschlussarbeiten) unterstützen. Einige Materialien sind (unter Anleitung) von Studierenden erstellt, wodurch ein Vermittlungsprozess auf Peer-to-Peer-Ebene gefördert wird – was alternative Aneignungsformen eröffnen kann. Gleichzeitig bietet die entstehende OER-Bibliothek ein gemeinsames Fundament der an qualitativ forschendem Lernen orientierten Lehrveranstaltungen und fördert somit die Verknüpfung dieser Veranstaltungen sowie deren Qualitätssicherung.
Neben der offenen Nutzung an der TU Kaiserslautern stellt ein weiteres zentrales Ziel die bundeslandweite Bekanntmachung und Nutzung sowie eine standortübergreifende Weiterentwicklung der GER-Bibliothek dar. Dafür wird das Projekt am Standort Landau sowie an anderen Universitäten und Fachhochschulen in Rheinland-Pfalz, die mit sozialwissenschaftlichen Forschungsmethoden arbeiten, innerhalb der Projektlaufzeit vorgestellt und diskutiert.
OpenEntec
Hochschule Trier – Trier University of Applied Sciences
Projektverantwortliche:
Prof. Dr. Henrik te Heesen, (h.teheesen@umwelt-campus.de)
Joachim Brinkmann
Laufzeit:
01.03.2023 – 31.12.2023
Kurzbeschreibung:
Der Kurs „Energienutzung und Energietechnik der erneuerbaren Energien“, ein Schwerpunktkurs im 3. Semester des Masterstudiengangs „Umweltorientierte Energietechnik“ an der Hochschule Trier, soll mithilfe von Studierenden zu einem multimedialen, öffentlich zugänglichen Lernkonzept (Open Microcredential Module) erweitert werden. Kernelemente bleiben die gewählten Vorlesungsthemen zur Energietechnik und der effizienten Nutzung von Ressourcen, die aktuell und in der Zukunft immer weiter an Bedeutung gewinnen werden. Vor diesem Hintergrund ist es umso wichtiger, die nun beschleunigte und generell schnelllebige Entwicklung im Bereich der Energietechnik und rationellen Verwendung stets aktuell zu halten, um die zukünftigen Arbeitskräfte bestmöglich vorzubereiten. Weiterhin sollen Niveaustufen eingeführt werden, durch die eine Nutzung fachbereichsübergreifend und hochschulübergreifend bilingual sowohl im Bachelor als auch im Masterstudium möglich wird. Des Weiteren können angepasste Inhalte als Einstieg für Gymnasien oder die Bevölkerung bereitgestellt werden. Der stufenweise inhaltliche Aufbau des OpenEdu-Kurses ermöglicht schließlich die Vergabe von Leistungspunkten in Abhängigkeit der erreichten Lernziele.
SRT-Chain: Smart-Resilient-Green – Supply Chains der Zukunft
Hochschule Worms
Volltitel:
SRT-Chain: Smart-Resilient-Green – Supply Chains der Zukunft. Ein Data Science und interaktionsorientierter Lehrbaukasten für mehr Resilienz und Nachhaltigkeit in globalen Lieferketten
Projektverantwortliche:
Prof Dr. David Francas, Dipl. Inf. Eric Conner
Laufzeit:
01.01.2023 – 31.12.2023
Fördersumme:
5.000 €
Kurzbeschreibung:
Das Projekt „SRT-Chain: Smart-Resilient-Green – Supply Chains der Zukunft” stellt einen Data Science und interaktionsorientierten Lehrbaukasten zu globalen Lieferketten zur Verfügung, mit Fokus auf den Themen Analytics, Resilienz und Nachhaltigkeit. SRT-Chain adressiert somit ein wichtiges und gesellschaftlich relevantes Thema des Curriculums betriebswirtschaftlicher und Logistik-orientierter Studiengänge (Bachelor und Master); zudem macht die Offenlegung von Algorithmen, SRT-Chain methodisch relevant für Studiengänge mit Schwerpunkten in Operations-Research und Data Science.
Gesellschaftlich ist durch Corona, Energiekrise oder Ukraine-Krieg der Ruf nach mehr Resilienz und Nachhaltigkeit lauter als je zuvor; Reshoring, Flexibilität, und Regionalisierung sind zentrale, neue Stichworte für Lieferketten. Unser Vorhaben reflektiert die Notwendigkeit, diese Fragen auch in der akademischen Lehre stärker zu verankern und folgt somit auch der Zielsetzung des Wissenstransfers in Wirtschaft und Gesellschaft (Third Mission). Ziel ist, notwendige Kompetenzen in für Gesellschaft und Arbeitsmarkt hochrelevanten Bereichen zu stärken, insbesondere auch unter Berücksichtigung moderner Analytics. Alle Themen werden mit neuer, internationaler Forschung fundiert, welche aber in Lehrbüchern bisher noch nicht ausreichend dargelegt ist. Die Ausrichtung der im didaktischen Konzept vorgesehenen Fallstudien an Leitbranchen wie Handel, Automobil und Pharma (Biotech) stellt die notwendige gesellschaftliche Relevanz sicher.
Durch die Digitalisierung und Öffnung von Lehrmaterialien werden Wissensvermittlung, beispielsweise Ausrichtung von Lieferketten (Supply Chains) auf Resilienz und Nachhaltigkeit durch interaktive Simulationen in Verbindung mit Fallstudien, an eine Vielzahl von Studenten möglich. SRT-Chain trägt mit interaktiven und digitalen Formaten dazu bei, Studium und Lehre zu flexibilisieren und individualisieren, indem Self-Learning durch Mini-Assessments gefördert und das Lernen in Kleingruppen ermöglicht wird. Die Offenlegung der Algorithmen erlaubt eine Einbindung in das bestehende Lehrangebot der Hochschule, beispielsweise in einen anwendungsorientierten Data-Science Kurs. Der modulare Baukastengedanke ermöglicht flexiblen Einsatz, wird aber in ein didaktisches Gesamtkonzept mit Handreichung für lehrende eingebettet.
SRT-Chain wird dem Wunsch nach frei verfügbaren, neuen, interaktiven Medienformaten gerecht: Die Bedeutung von interaktiven Planspielen für die Lehre lässt sich exemplarisch am großen Erfolg der Lieferketten-Simulation Fresh Connection (www.inchainge.com) festmachen, welche zum Grundkanon einer großen Zahl deutscher Hochschulen und Universtäten gehört, trotz der Lizenzkosten von bis zu 5.000 Euro pro Kurs und Jahr. SRT-Chain möchte hier eine offene und kostenlose Alternative anbieten.
Erstellung einer App zur Konvertierung in OER Formate mit integriertem VLAB
Universität Koblenz-Landau
Projektverantwortlicher:
Prof. Dr. Engelbert Niehaus
Laufzeit:
01.01.2023 – 31.12.2023
Kurzbeschreibung:
Das beantragte Projekt gliedert sich in drei Teilbereiche: Erstellung einer Open-Source-App zur Konvertierung von Lehr-Lernmaterialien in ein digitales Format, aus der dynamisch OER erzeugt und welche in LMS (z.B: OLAT) oder auch modular ohne LMS benutzt werden können. Innerhalb der App werden zum Großteil vorhandene offene Bibliotheken und Softwaretools genutzt und zusammengeführt um Konvertierungen in verschiedene OER Formate vorzunehmen. Dabei ist teilweise eine Erweiterung der vorhandenen Bibliotheken, Weiterentwicklung, Zusammenführung sowie Dokumentation notwendig. Darüber hinaus werden Hilfsmaterialien (z.B: LearnR Tutorials, Schulungsmaterialien) zur Benutzung der App und Erstellung von OER entwickelt und dazu Kurse angeboten.
In einem zweiten Teilprojekt ist die Programmierung einer LTI-Schnittstelle zur Einbindung eines dockerbasierten virtuellen IT Labors (VLAB) in OLAT geplant. Das VLAB besteht ausschließlich aus OpenSource Komponenten und kann zum kollaborativen, computergestützten Arbeiten oder zur Durchführung interaktiver Kurse vor allem im MINT-Bereich benutzt werden. Teil des beantragten Projekts ist weiterhin die Erstellung eines VLABs auf einem Server sowie die Integration des VLABs in OLAT.
Im dritten Teilprojekt werden unter Anderem mithilfe der entwickelten App modulare OER Materialien (Wiki, Reveal-Folien, Shiny Apps, IMathAS-Aufgaben, LearnR-Turials) zu ausgewählten Kursen einer AG aus dem FB7 der Universität Koblenz-Landau erstellt. Die entwickelten OER sind dabei derart konzipiert, dass sie in Learning Management Systeme (z.B: OLAT) eingebunden werden können.
Tutorials für Simulationstools im Themenkomplex Leistungselektronik, elektrische Maschinen und Antriebstechnik
Hochschule Kaiserslautern
Projektverantwortliche:
Prof. Dr.-Ing. Christian Schumann, Prof. Dr.-Ing. Sven Urschel
Laufzeit:
01.01.2023 – 31.12.2023
Kurzbeschreibung:
Im Rahmen des Projekts sollen digitale Lern- und Lehrmaterialien zu drei verschiedenen, inhaltlich stark verwandten Standard-Simulationssystemen (MATLAB/Simscape, ANSYS/Simplorer und ANSYS/Maxwell) erstellt und unter der CC-BY-SA-Lizensierung in der aktuellen Version als offene Bildungsmaterialien bereitgestellt werden.
Dazu wird mit OpenOLAT ein Kurs aufgebaut, der zur Wissensvermittlung Lehrvideoreihen beinhaltet und neben Bausteinen zur Kommunikation und Kollaboration (Wiki, betreutes Forum), Bausteine zur Wissensüberprüfung mit Selbstlernaufgaben und Selbsttests aufweist. Die erstellten Lehrvideoreihen werden über den Videoserver RLP frei zugänglich gemacht, wobei über die OER-Plattform OpenEdu-RLP die Referenz und Metadaten-Deklaration sowohl zu den Lehrvideoreihen als auch zum OLAT-Kurs realisiert wird.
Der OLAT-Kurs wird curricular in die aktuelle Lehre der Antragsteller als flipped classroom-Konzept integriert und im Präsenzstudium, im dualen Studium als auch im berufsbegleitenden Studium zur Verfügung gestellt.
Es wird angestrebt, den Wissenstransfer in die Wirtschaft über einen barrierearmen Zugang zum OLAT-Kurs zu fördern und bei erfolgreicher Absolvierung des Kurses eine Bescheinigung über die Teilnahme zu erstellen (Micro-Credential).
Physik und Modellierung für IngenieurInnen (PhyMoIng)
Hochschule Koblenz
Projektverantwortlicher:
Prof. Dr. Frank Hergert
Laufzeit:
01.03.2023 – 31.12.2023
Kurzbeschreibung:
Übergeordnetes Ziel ist die Erstellung einer fünfsemestrigen Kursreihe (5 Module zu je 5 SWS), die Physik, Werkstoffkunde und Erneuerbare Energien mit einheitlichen Begriffen präsentiert und vom Bilanzieren von Mengen und Strömen ausgeht. Der relativ neue didaktische Ansatz verwendet eine Beschreibung, die auf alle Ingenieurwissenschaften, die Chemie und selbst in die Betriebswirtschaftslehre übertragbar ist, weil sie konsequent von Mengen und Stoffströmen ausgeht. Außerdem wird ab der ersten Lektion mit (einfachen) numerischen Simulationen begonnen.
Im Rahmen dieses Projektes soll die erste Hälfte (21/2 Semester) davon als frei zugängliche, digital bereitgestellte Lehrmaterialien (open educational ressources, OER) erstellt werden. Geplant sind hierfür:
ein kurseigenes Wiki mit geschätzt mehreren hundert bis eintausend Web-Seiten
interaktive Simulationsbeispiele als Dateien zum eigenen Ausprobieren
Lernfortschrittskontrolle durch Kurzaufgaben mit Lösungen
Aufgaben zur Vertiefung mit ausführlichen Lösungsanleitungen
Das kurseigene Wiki ermöglicht es den Studierenden, sich in ihrem individuellen Lerntempo das Material zu erarbeiten und anhand der interaktiven Simulationsbeispiele zu erfahren, wie sich die Zusammenhänge technisch auswirken. Aufgrund des systematischen Ansatzes eignen sich die erlernten Techniken für alle ingenieurwissenschaftlichen Fächer. An der Hochschule Koblenz werden die erstellten Module sofort in die bestehenden Studiengänge Wirtschaftsingenieurwesen B.Sc., Informationstechnik B.Eng, Elektrotechnik B.Eng., Mechatronik B.Eng. und perspektivisch Maschinenbau B.Eng. integriert (Fachsemester 1 bis 3; später, bei vollständiger Kursreihe Sem. 1 bis 5).
An der Universität Trier haben die Arbeitsbereiche Didaktik der Gesellschaftswissenschaften und Geographie und ihre Didaktik im Jahr 2019 ein hybrides Lernarrangement für das interdisziplinäre ereichsfachmodul Gesellschaftslehre (GL) konzipiert und seitdem jährlich in den Lehramtsstudiengängen Geographie, Geschichte und Sozialkunde im Studiengang Realschule plus (RS+) eingesetzt und evaluiert. Der Einbezug von Studierenden aus unterschiedlichen Fächern und die für das Fach GL erforderliche multidisziplinäre Expertise auf Dozent:innenseite aus den beteiligten Bezugswissenschaften lassen sich zeitlich, kooperativ und räumlich in der herkömmlichen analogen Lehre nur schwer in einem kohärenten, dauerhaften und nicht rein additiv gedachten Ausbildungskonzept verbinden. Durch die Entwicklung eines innovativen digitalen multimedialen, modularen Kurses, bestehend aus Lehrvideos, videographierten Expert:inneninterviews, Texten, Lernaufgaben, einem Online-Forum und E-Tutorium, konnte dieser Problematik entgegengewirkt werden. Das mehrfach evaluierte und für den Lehrpreis 2022 der Universität Trier nominierte didaktische Konzept des digital gestützten Kurses bietet damit bundesweit erstmals eine systematische, grundlegende Professionalisierung für das Fach GL an. Im Rahmen der OER-Förderung OpenEdu-RLP sollen die Materialien aktualisiert, weiterentwickelt, den OER-Lizenzen angepasst und dadurch anderen Universitäten, aber auch der Lehrer:innenweiterbildung zur Verfügung gestellt werden.
Dynamische VWL: VWL für Dummies: Das 1×1 der Volkswirtschaftslehre mit dynamischen Graphiken: Mikro, ·Makro, Internationaler Handel
Universität Trier
Projektverantwortlicher:
Univ.-Prof. Dr. Christian Bauer, bauer@uni-trier.de
Laufzeit:
01.01.2023 – 31.12.2023
Kurzbeschreibung:
Ziel des Antrags ist die Umsetzung der umfangreichen Onlineressourcen zur grundständigen Lehre in der Volkswirtschaft in ein OER Setting. Dies beinhaltet vor allem drei Elemente.
Die Einbettung der bisher bestehenden Onlinestrukturen in die OER-Plattform
OpenEdu-RLP
Die Erstellung von 9 online Kursen aus den vorhandenen online Ressourcen zu
den Oberthemen Grundlagen der Mikroökonomik, Grundlagen der
Makroökonomik, Internationale Wirtschaft
Ausgestaltung der Creative Commons Lizenzen für die unter 1 und 2 genannten
Elemente
Die bisher bestehenden Onlineressourcen bestehen aus miteinander verlinkten Webseiten mit dynamischen Graphiken zu den Einzelthemen, die insbesondere auf die Erarbeitung des Verständnisses mit Hilfe der graphischen Darstellung der verwendeten Modelle abzielt. Im Gegensatz zur klassischen Lehre sind die Graphiken hier aber beweglich und können so vom Lernenden eigenständig immer wieder verändert werden bis sich das Verständnis der Zusammenhänge einstellt. Die Ressource besteht aus derzeit ca. 170 miteinander verlinkten Webseiten, auf denen die Modelle erklärt und entwickelt werden, und die die dynamischen Graphiken enthalten. Das Hosting erfolgt durch die Universität Trier.
Unter Punkt 1 sollen diese auf der OER-Plattform OpenEdu-RLP eingebunden werden, indem dort die entsprechenden Links und Strukturen hinterlegt werden, so dass von dort direkt der Zugriff für Dozenten und Studenten auf die Onlineressource erfolgen kann. Ebenso
erfolgt eine entsprechende Dokumentation und Erläuterung zum Inhalt, Nutzung und pädagogischem Konzept.
Unter Punkt 2 sollen die wichtigsten Untermengen der Kapitel zu 9 Standardkursen zusammengefasst werden und abgerundet werden. Diese sollen dann mit Aufgaben ergänzt werden und die Feedback und Reflexions-Elemente klarer strukturiert werden.
Unter Punkt 3 soll sichergestellt werden, dass die Veröffentlichung aller Materialien die Creative Commons Lizenz alle notwendigen Anforderungen erfüllt. Insbesondere
sollen alle Materialien frei nutzbar, modifizierbar, aber nicht kommerziell verwertbar für alle Lehrenden sein.
Prozessmanagement realitätsnah lehren und lernen – Öffnung von Bildungsmaterial für Fallstudien zur Modellierung und Simulation von Unternehmensprozessen mit Hilfe von Petri-Netzen
Hochschule Worms
Projektverantwortlicher:
Prof. Dr. Carlo Simon, simon@hs-worms.de
Laufzeit:
01.01.2023 – 31.12.2023
Kurzbeschreibung:
Prozessmanagement ist eines der zentralen Themen der Wirtschaftsinformatik und bildet das Rückgrat effizienter Abläufe in Organisationen. Im Studium ist die Vermittlung von Kompetenzen zur Modellbildung essenziell. Studierende, die dieses Thema erlernen, benötigen Feedback, ob sich von ihnen erstellte Modelle realisieren lassen und welche durch Simulation vorhersagbaren Ergebnisse erzielt werden. Dieses Feedback erhalten sie bislang ausschließlich in Präsenzveranstaltungen durch Mitstudierende und lehrende. Im Rahmen der ergänzenden Online-Lehre plant das Projekt ein simulationsgestütztes Feedback, um ein Selbstlernstudium zu ermöglichen. Das Projekt soll Bildungsmaterialien für Fallstudien zur Modellierung und Simulation von Unternehmensprozessen mit Hilfe von Petri-Netzen im Rahmen der OpenEdu-RLP-lnitiative öffnen.
Petri-Netze sind die bislang am besten erforschte formale Sprache zur Modellierung dynamischer Systeme und ihrer Prozesse. Simulationen modellierter Systeme vergrößern die Möglichkeit, diese ganzheitlich zu erfahren. In Einklang mit der Strategie der Hochschule Worms und des Fachbereichs Informatik entwickelt die Arbeitsgruppe GAPS (https://www.hs-worms.de/gaps/) seit Jahren neue digitalisierte Lernformate im genannten Themenfeld. Die OpenEdu-RLP-lnitiative bietet nun eine hervorragende Möglichkeit, die erreichten Ergebnisse für OpenEdu-RLP weiterzuentwickeln und landesweit zur Verfügung zu stellen.
Die bislang entwickelten didaktischen Konzepte wurden bereits auf nationalen und internationalen Konferenzen vorgestellt und dort lebhaft diskutiert (siehe Didaktisches Konzept und Vorhandene Vorarbeiten). Deren internationale Sichtbarkeit hat einen Bedarf für vergleichbare englischsprachige Lernmaterialien geweckt. Diese sollen im Rahmen des hier beantragten Vorhabens erstellt und die Gesamtmaterialien in einem Zuge inhaltlich, didaktisch und visuell weiterentwickelt werden, um die folgenden Ziele zu erreichen:
1) Lerninhalte sollen als Selbstlernmaterial aufbereitet und Gamification-Elemente motivationssteigernd integriert werden.
2) Lerninhalte werden parallel in Deutsch und Englisch erstellt, um diese in internationale Kooperationen einzubringen und auch Studierenden mit Migrationshintergrund den Zugang zu den Lernmaterialien zu erleichtern.
3) Schließlich sollen in diesem Zuge Gestaltungsregeln beachtet werden, die Studierenden mit Sehbeeinträchtigungen einen möglichst barrierefreien Zugang zu den Lernmaterialien bieten.
Das Vorhaben ist damit auch ein wichtiger Zwischenschritt auf dem Weg zur Bereitstellung barrierefreier Bildung im Bereich der Modellierung dynamischer Systeme und soll dem OpenEdu-Kompetenzaufbau dienen.
FAIR-OER4RLP
Hochschule Mainz / Johannes Gutenberg-Universität Mainz / Leibniz-Institut für Europäische Geschichte
Laufzeit:
01.03.2023 – 31.12.2023
Kurzbeschreibung:
Ziel des Projekts FAIR-OER4RLP ist die Erstellung von “FAIRedelten” OER für die Vermittlung von umfassenden Kompetenzen im Bereich Data Literacy. Im Rahmen des Projekts werden Lehrmaterialien aus dem hochschulübergreifenden Masterstudiengang “Digitale Methodik in den Geistes- und Kulturwissenschaften” und dem Lehrangebot des Studium generale an der Johannes Gutenberg-Universität systematisch in auffindbare, zugängliche, interoperable, wiederverwendbare und versionierte OER transformiert. Dabei gewinnen sie durch eine gründliche technische, didaktische und rechtliche Transformation und werden über die OER-Plattform openedu-rlp nachgewiesen. Zielformat sind interaktive Dokumente mit statischen, webbasierten und visuellen Begleitmaterialien, die in Markdown verfasst und über ein in gitlab.rlp.net implementiertes Framework gepflegt und bereitgestellt werden, um die FAIR-Prinzipien auch auf OER anwenden zu können. Die Materialien werden dabei um eine Vielzahl visueller Medien, wie barrierefreie Grafiken und Videos, ergänzt. Diese werden abschließend in verschiedenen Lernszenarien und in unterschiedlichen LMS erprobt und in die curriculare Lehre integriert, bieten aber gleichzeitig das Potential, in einer Vielzahl weiterer Verwendungszusammenhänge nachgenutzt zu werden.
Musikcampus Rheinland-Pfalz. Ein Verbundprojekt der Universitäten Koblenz und Mainz
Johannes Gutenberg-Universität Mainz / Universität Koblenz-Landau
Projektverantwortliche:
Prof. Dr. Birger Petersen, birger@uni-mainz.de
Laufzeit:
01.01.2023 – 31.12.2023
Kurzbeschreibung:
Der digitale Musikcampus Rheinland-Pfalz (MCRP) stellt Studierenden und Studienbewerber:innen Materialien zum Selbstlernen, zur Vor- und Nacharbeitung und zur Prüfungsvorbereitung zur Verfügung. Er hat hohes Innovationspotential – als gemeinsames Angebot der beiden großen rheinland-pfälzischen Universitäten, die musikalische Präsenzlehre mit digitalen Komponenten nachhaltig zu verbessern. Die Pandemie hat das Potential in der digitalen Aufbereitung von Lehre und Unterrichtsmaterialien, in digitalen Lehrformen und hybriden Veranstaltungsformaten deutlich gemacht. Diese Erfahrungen greift das beantragte Projekt auf, das als hochschulübergreifende Initiative der Hochschule für Musik Mainz mit dem Institut für Musik der Universität Koblenz aufgestellt ist: Zu den Zugangsvoraussetzungen für die künstlerischen und künstlerisch-pädagogischen grundständigen Studiengänge an Musikhochschulen und Universitäten sind umfassende Vorkenntnisse notwendig. Traditionell bieten die Musikhochschulen und zunehmend auch Universitäten daher im Wettbewerb um die künstlerisch besten Nachwuchsmusiker:innen entsprechende Vorbereitungskurse an. Auf dem Musikcampus Rheinland-Pfalz sollen daher auch entsprechende Vorbereitungskurse sowie Materialien zur Verfügung gestellt werden, weil sich schon in der Pandemie gezeigt hat, dass sich durch digitale Formate der Kreis der Bewerber:innen deutlich über das Einzugsgebiet der jeweiligen Universität hinaus vergrößern lässt. Darüber hinaus machen die beteiligten Institutionen in diesem Bereich auf ihr spezifisches Studienprofil aufmerksam.
Digitale Projekt- und Lehrelemente fördern die Aktivierung der Studierenden und ermöglichen gleichzeitig ein selbstgesteuertes Lernen, das sich nicht immer am idealtypischen Studienverlaufsplan orientiert. Diese beiden während der Pandemie gewonnenen Erkenntnisse setzen die beiden rheinland-pfälzischen Institutionen, die mit der Ausbildung von Lehrkräften für das Fach Musik betraut sind, in einer umfassenden Revision der curricularen Lehr- und Lernaktivitäten um: Zentrale Lehrveranstaltungen sollen durch digitale Projektelemente wie Podcasts, Videos und virtuelle Ausstellungen ergänzt werden. Darüber hinaus sollen für die Vermittlung wichtiger Lehrinhalte u.a. Erklär- und Unterrichtsvideos produziert werden, die standortübergreifend genutzt und öffentlich zugänglich gemacht werden sollen.
Im Kontext fachdidaktischer Entwicklungsforschung entwickeln beide Standorte Unterrichtsmaterialien für den schulischen Unterricht, die auf dem aktuellen Stand der Forschung sind. Diese Materialien sollen unter einer CC-BY Lizenz über den Musikcampus publiziert werden, sodass ein direkter Transfer aus der Wissenschaftlich in die schulische Unterrichtspraxis ermöglicht wird. Hier ist die Etablierung einer Schnittstelle mit dem Schulcampus Rheinland-Pfalz geplant.
Mit der Einrichtung des Musikcampus Rheinland-Pfalz betreten die beteiligten Partner Neuland: Die geplante Hochschulallianz im digitalen Raum bündelt Ressourcen. Das neue Angebot steht nicht in Konkurrenz zu den Präsenzlehrveranstaltungen an den jeweiligen Hochschulen, sondern ist als komplementäre Ergänzung zu verstehen. Eine Realisation des Musikcampus Rheinland-Pfalz nur durch eine einzige Hochschule kann die mit der Hochschulallianz auch verbundene fachliche Standardisierung nicht gewährleisten.
Open Educational Resources, die wissenschaftlich und künstlerisch auf hohem Niveau ausgearbeitet sind, sind im Fach Musik bislang nicht verfügbar, weder für den schulischen noch für den hochschulischen / weiterbildenden Bereich. Alle Bereiche sollen durch den Musikcampus Rheinland-Pfalz bespielt werden. Zudem soll eine Schnittstelle mit dem Schulcampus Rheinland-Pfalz entstehen, bei dem die Bereitstellung von Unterrichtsmaterialien eine wichtige Säule darstellt.
Schon im Verlauf der Corona-Pandemie haben die Partner untereinander Kontakt aufgenommen und sich wechselseitig Unterrichtsmaterial zur Verfügung gestellt. Der vorgelegte Projektantrag zielt darauf, diesen Austausch zu institutionalisieren. Die beantragten Personal- und Sachmittel gewährleisten die Konzeptionierung und den Aufbau eines Musikcampus Rheinland-Pfalz, der langfristig gemeinsam von den Partnern weiterentwickelt werden soll.
“Lehrwert OER” – Kompetenzen für das Lehren mit digitalen, offenen Medien
Johannes Gutenberg-Universität Mainz / Hochschule Mainz
Projektverantwortlicher:
Dr. Michael Hansen, m.hansen@ub.uni-mainz.de
Daniel Bayer, daniel.bayer@hs-mainz.de
Laufzeit:
01.01.2023 – 31.12.2023
Kurzbeschreibung:
Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz und die Hochschule Mainz bieten ihren Lehrenden ein umfassendes Angebot an Unterstützungsmaterialien (Video-Tutorials, PDF-Anleitungen etc.) zur Ausgestaltung der (digitalen) Lehre an. Das Ziel des Projekts „Lehrwert OER“ ist die technische, rechtliche und didaktische Transformation einer Vielzahl dieser bereits vorhandenen Unterstützungsmaterialien der beiden Mainzer Hochschulen und deren Einordnung in eine Übersichtskarte, die wichtige Kompetenzen für das Lehren mit Medien von der Konzeption bis zum Einsatz in der Lehre unter Berücksichtigung von OER benennt (im folgenden Kompetenzkarte genannt).
Basis und Hauptlernpfad innerhalb der Kompetenzkarte wird ein offener Online-Kurs auf OpenOLAT sein, der die Lernenden projektbasiert und selbstgesteuert von der Idee bis hin zur Produktion und Veröffentlichung von Lernvideos als OER führt. Der Basiskurs vermittelt die notwendigen Kompetenzen, um die technische Infrastruktur des Landes (Panopto, OpenOLAT, OpenEdu-rlp, BBB) umfänglich in ihren Potenzialen zu nutzen. Der Kurs richtet sich gleichermaßen an Lehrende, Beschäftigte und Studierende aller rheinlandpfälzischen Hochschulen.
Lehrende und Studierende können den Online-Kurs nutzen, um ihre Wissensinhalte oder Präsentationen als OER-Videos aufzubereiten. Beschäftigte aus Service-Einheiten können auf den gesamten Kurs oder einzelne Bausteine zurückgreifen, um sie für das eigene Unterstützungsangebot zu nutzen oder anzupassen. Da der Online-Kurs die Lernenden projektbasiert zur Produktion und Veröffentlichung von OER-Videos anleitet, ist er selbst ein Multiplikator zur Generierung weiterer OERInhalte für OpenEdu-RLP.
Neben dem Online-Kurs können weitere Inhalte der Hochschulen, die im Basiskurs keine Verwendung finden, modular in die Kompetenzkarte eingeordnet und bereitgestellt werden.
Explorative OERs im Bereich Computergraphik und VR
Hochschule Mainz / Hochschule Worms
Projektverantwortliche:
Prof. Dr. Alexander Wiebel, wiebel@hs-worms.de
Prof. Dr. Oliver Gloger, oliver.gloger@hs-worms.de
Laufzeit:
01.01.2023 – 31.12.2023
Kurzbeschreibung:
Das Erlernen und Lehren von Computergrafik-Konzepten kann aufgrund der thematischen Vielfalt, sowie dem erforderlichen räumlichen Vorstellungsvermögen zur Herausforderung werden. Um diese Probleme zu verringern haben vergangene Forschungsarbeiten (Sueyasu et al., 2010; Sung & Shirley, 2003; Suselo et al., 2018, 2021; Yang & Sanver, 2003) den Mehrwert von alternativen Lernansätzen in Form von interaktiven visuellen Lernumgebungen aufgezeigt.
In Anlehnung an die erwiesenen Vorteile von interaktiven Lernumgebungen, wird mit diesem Antrag ein Lehrkonzept adressiert, das OER-Materialien für verschiedene computergrafik-verwandte Themengebiete in Lehreinheiten über die folgenden drei Komponenten realisiert:
Vorlesungsfolien (PPT/ODP/PDF)
Interaktive Webapp (Link/Quellcode)
Quizfragen (QTI/ZIP-Export von OpenOlat, ODT-Text-Dokument)
Die Kombination aller Komponenten wird im Rahmen dieses Antrags als „Exploratory-Grafik-OER“, kurz ExGoer, bezeichnet und soll für ausgewählte inhaltliche Überschneidungen (Lehreinheiten) zwischen insgesamt acht Modulen der Hochschule Worms und Hochschule Mainz umgesetzt werden. Dabei bilden die involvierten Module eine große Bandbreite an Computergrafik-Themen ab, deren Inhalte von der Grundlagenvermittlungen über komplexe 3D-Transformationen und Rendering Verfahren verschiedene Kompetenzniveaus abbilden.
Die drei Komponenten der ExGoer können dabei weitgehend jeweils einem der in der Ausschreibung erwähnten Transformationsbereiche zugeordnet werden. Für alle gewählten Inhaltsbereiche werden die vorhanden Vorlesungsfolien rechtlich transformiert, die interaktiven Webanwendungen erstellt oder technisch transformiert, sowie die Lerninhalte zusammen mit Lernerfolgskontrollen didaktisch, im Sinne des erfahrungsbasierten Lernens, transformiert. Diese ExGoer ermöglichen den niedrigschwelligen Zugang zu komplexen dreidimensionalen Konzepten, deren interaktiv veränderbaren visuellen Repräsentation in einem verbesserten Verständnis der zugrunde liegenden Theorie resultiert und gleichzeitig die Lernmotivation, sowie das eigenverantwortliche Lernen stärkt.
Ebenso wie die gemeinsamen ExGoer, werden auch die Quelldateien der interaktiven Webanwendungen als OER bereitgestellt, was externen Interessierten die Möglichkeit zur Anpassung und Entwicklung eigener Visualisierungsansätze bietet. In Kombination mit einer Dokumentation, können so Interaktions- und Designkonzepte übernommen und wahlweise als einfache WebApp in Learning Management Systemen oder Vorlesungsfolien integriert werden.